Nur wenige Kilometer südlich von Kulgera querten wir die Grenze zum South Australia.

Die Landschaft wurde immer eintöniger. Nur hier und da erhob sich ein einsamer Tafelberg über die Ebene.

Dass hier noch Menschen leben, erscheint unwahrscheinlich und doch ist es so. Entlang der Straße sind Weidezäune gespannt und allenthalben wird vor freilaufenden Rindern gewarnt. Die Schikanen auf der Straße sollen die Rinderdavon abhalten, ihr Refugium zu verlassen.


Je näher wir unserem Ziel Coober Pedy kamen, desto wüstenähnlicher wurde es.

Man kann sich fragen, was Menschen bewegt, in einer solchen Gegend zu leben. Die Antwort ist ganz einfach:
GIER
oder der Traum vom schnellen Reichtum.
Coober Pedy nennt sich selbst die Opal-Hauptstadt der Welt.
Laut Wikipedia ist „Coober Pedy“ die englische Schreibweise des Pitjandjari-Aborigine-Begriffs kupa piti, was so viel heißt wie „Loch des weißen Mannes“ (engl.: „white man‘s hole“), woraus man eine gewisse Verwunderung hören kann.
Nördlich der Stadt (1500 Einwohner) wirkt das Outback regelrecht umgegraben.


Die Stadt selbst ist heute eher ein Touristenzentrum, zu dem Menschen aus aller Welt hingekarrt werden. Ein Juwelier reiht sich an den anderen. Dazwischen liegen ehemalige Opalminen, die zu Museen umgestaltet wurden. Auch dort werden natürlich Schmuckstücke zum Kauf angeboten.


Dekorativ stehen überall skurrile, ausgediente Schürfmaschinen, die eindeutig ihre beste Zeit hinter sich haben.



Die Wohnhäuser und auch viele Geschäfte

und sogar die Kirchen würden in die Hügel hinein gebaut.


Dadurch ist über das ganze Jahr ein angenehmes Raumklima von 22 °C gewährleistet. Auch bei 40 °C und mehr Außentemperatur.
Der Dienstag war unser letzter Tag auf dem Stuart Highway.
Nach dem Tanken ging es 330 km über eine endlos scheinende Ebene.

Wir kamen am Lake Hart, einem Salzsee vorbei

und legten in Woomera eine Mittagspause ein.
Woomera war in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts das Raketen-Testgelände der australischen Armee.

Nachdem die Aktivitäten des Militärs zurückgingen, ist heute der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle.
Wir haben noch nie auf einer Strecke so viele tote Tiere (überwiegend Kängurus) gesehen, wie zwischen Coober Pedy und Port Augusta. Es waren Hunderte.
Anschließend ging es noch einmal 180 km weiter bis nach Port Augusta, wo nach mehr als 2700 km der Stuart Highway endet (oder anfängt).
In unmittelbarer Nähe fanden wir einen sehr schönen Übernachtungsplatz.

An dieser Kreuzung treffen der Stuart Highway, Eyre Highway und der Princes Highway aufeinander.
Für uns ging es am nächsten Morgen auf dem Princes Highway weiter, der uns bis zu unserem Reiseziel Sydney, mit Abweichungen, begleiten wird.

Zwischen Port Augusta und unserem Tagesziel Wallaroo fuhren wir durch große, abgeerntete Weizenfelder. Wir mussten uns erst wieder an ein normales Verkehrsaufkommen gewöhnen.
Wallaroo ist ein kleiner Ort, der seine Bedeutung dem Kupferbergbau verdankt. Wegen seiner schönen Lage am Meer und dem einladenden Strand spielt auch der Tourismus eine wesentliche Rolle.


Von Wallaroo ging es nach Adelaide, der Hauptstadt von South Australia. Mit 1.400.000 Einwohnern ist sie eine echte Großstadt und mit einem Verkehr, den wir gar nicht mehr gewöhnt waren. Bei THL, dem Vermieter unseres Wohnmobils, haben wir Station gemacht und Wäsche gewechselt, bevor es quer durch die Stadt zu Helga ging.

Helg ist eine gute Freundin, die wir im Jahre 2002 bei unserem ersten Besuch in Adelaide kennen gelernt haben. Es gab natürlich unendlich viel zu erzählen und so vergingen die Stunden wie im Fluge. Nachdem wir am nächsten Morgen gemeinsam gefrühstückt hatten, ging es für uns weiter.
In Normanville, etwas 100 km südlich von Adelaide wollten wir eigentlich für ein paar Tage stehen, aber der Campground konnte uns keine „powered site“ mehr anbieten und so blieben wir nur eine Nacht, nicht ohne abends noch einen schönen Sonnenuntergang zu erleben.

Samstagmorgen ging es nur 40 km weiter nach Victor Harbour, wo wir für 2 Tage Station machten.

Süd-Australien erlebt zur Zeit eine extremen Trockenheit. Bei unserer Fahrt durch das Inman Valley machte die sonst üppige und grüne Natur einen traurigen Eindruck.
Nach nur 40 km hatten wir Victor Harbor erreicht. Die kleine Stadt liegt am Südrandrand der Fleurieu Halbinsel in der Encounter Bay. Ihre Geschichte reicht ins 19. Jahrhundert zurück, als sie der wichtigste Hafen in Süd-Ausralien für den Export von Walöl war.

Aus dieser Zeit stammt auch die Pferde-Tram, die vom Festland über einen 630 m langen Holzsteg auf die vorgelagerte Insel „Granite Island“ führt, da nur dort größere Schiffe festmachen konnten.

Am Samstagnachmittag verschufen wir uns auf einem ausgedehnten Spaziergang zunächst einen Überblick über die Stadt, der uns an historischen Gebäuden vorbei




zum Causeway, der hölzernen Seebrücke führte. Wegen der Hitze verkehrte jedoch die Tram nicht, also machten wir uns zu Fuß auf den Weg zur Insel.

Eine Fahrt mit der Pferde-Trambahn musste jedoch sein. Diese haben wir am Sonntag nachgeholt

und die Insel auf einem gut ausgebauten Pfad zu Fuß umrundet. Das Wetter war dafür wie bestellt: leicht bewölkt bei 22 bis 26 °C. Die schönen Bilder beweisen es.




