Inzwischen merken wir, dass in Australien der Herbst näher rückt. Die Tage sind kürzer und nicht mehr so heiß. Die Tagestemperaturen schwanken zwischen 20 und 25 °C, aber morgens kann es schon empfindlich kühl werden (15 °C).
Bevor wir uns zum nächsten Etappenziel aufmachen, mussten wir natürlich noch unbedingt eine Fahrt mit der historischen Cable Tram.
Die Fahrt in den historischen Wagen führt vom Powerhouse Museum, am Hafen vorbei bis zum Wasserturm Museum und zurück und dauert ca. eine Stunde.


Anschließend setzten wir unsere Reise in östlicher Richtung auf dem Princes Highway fort.
Kurz vor unserem Tagesziel Port Fairy machten wir einen Abstecher zur zu den Crags.



Die Crags sind Felsformationen, die unmittelbar an der Küste liegen und an denen sich die Wellen mit lauten Getöse brechen.
Nachdem wir eine Weile dem Naturschauspiel zugesehen haben, setzten wir unsere Fahrt nach Port Fairy fort.
Mit Port Fairy hatten wir auch das westliche Ende der Great Ocean Road erreicht.
Die Wurzeln dieser kleinen Stadt (3.000 Einwohner) geht wie bei vielen Orten an der Südküste Australiens auf Walfänger aus Tasmanien zurück, die in der Bucht von Port Fairy Schutz fanden.
Auch heute lebt der Ort neben dem Tourismus vor allem Dingen vom Fischfang.



Wir haben auf einem ausgedehnten Spaziergang die vorgelagerte Insel „Griffiths Island“, als auch die Innenstadt besucht.


Wir verlassen Port Fairy auf der Great Ocean Road nach Osten und erreichen nach ca. 25 km Warrnambool, ein Mittelzentrum an der Südküste Victorias. Uns interessierte die „Flagstaff Hill Maritime Village„, ein Freilichtmuseum, in dem die Geschichte der ersten Siedler anschaulich präsentiert wird.




Nach gut 2 Stunden setzten wir unsere Fahrt auf der Küstenstraße fort und gelangten nach rund 50 km die Bay of Islands.


Hier beginnt der spektakuläre Teil der Great Ocean Road.
In kurzen Abständen folgen eine ganze Reihe von Aussichtspunkten, die immer wieder schöne Blicke auf die felsige Küste erlauben.
Wir legten noch weitere Zwischenstopps an der Bay Of Martyrs,


bei the Grotto


und anschließend bei der London Bridge ein,

bevor wir einen Campground aufsuchten.
Am Mittwoch folgte der zweite Tag auf der Great Ocean Road.
Erster Anlaufpunkt waren die „Zwölf Apostel„, eine Gruppe von ursprünglich 9 bis zu 60 m hohen Kalksteinfelsen unmittelbar an der Küste. Nachdem 2005 ein Felsen durch natürliche Erosion zerstört wurde sind es nur noch 8.

Die Zwölf Apostel sind neben dem Uluru (Ayers Rock) die wohl am meisten fotografierte Touristenattraktion.

Weiter ging es zur „Loch Ard Gorge„, die den Eingang zu einer kleinen Bucht bildet.

Vor dem nahegelegenen „Mutton Bird Island“ spielte sich am 1. Juli 1878 ein Drama ab, als der Klipper „Loch Ard“ auf Grund lief und sank.

Von den 54 Menschen an Bord konnten sich nur der 19 jährige Schiffsjunge Tom Pearce und die gleichaltrige Passagierin Eva Carmichael in die Bucht hinter der Loch Ard Gorge retten.

Als 2009 der natürliche Bogen der Island Archway einstürzen,
wurden die beiden dadurch entstandenen Felsen zu Ehren der beiden Überlebenden ‚Tom“ und ‚Eva‘ getauft.

Die Great Ocean Road hat nicht nur tolle Ausblicke auf die felsige Küste zu bieten, sondern im „Hinterland“, so nennen die Australier den Landstrich hinter der Küstenlinie, auch einen artenreiche kalten Regenwald.

Dieser bedeckt große Teile der bis zu 690 m hohen Otway Range.
Wir machten einen Abstecher von der Great Ocean Road zu den Triplet Falls. Vom Parkplatz führt ein Rundwanderweg über 2 km und rund 700 Stufen zu den Wasserfällen und wieder zurück.

Da es auch in dieser Gegend in den letzten Wochen kaum geregnet hat, waren die Wasserfälle doch sehr bescheiden. Um so mehr hat uns die Fauna mit den bis zu 100 m hohen Acacia melanoxylon, einer Akazienart

und den Baumfarnen wie der Australische Taschenfarn, fasziniert.

Von dort ging es dann wieder zurück unmittelbar an die Küste zum Cape Otway Leuchtturm.

Nachdem wir auch hier noch die Stufen auf den Leuchtturm geschafft hatten



und die tolle Aussicht auf Foto und Film festgehalten hatten, ging es noch einmal 35 km weiter zur Apollo Bay.

Nachdem wir in den vergangenen zwei Wochen recht fleißig waren und jeden Tag zwischen 7 und 10 km gelaufen sind, hatten wir uns auf diesem schönen Caravan Park einen Erholungstag genehmigt.
Apollo Bay ist ein kleiner Ort unmittelbar an der Küste. Ursprünglich lebten die Menschen hier vom Fischfang, heute bestimmt der Tourismus das wirtschaftliche Geschehen.

Der Donnerstag war auch der erste Tage auf unserer Reise, an dem der Himmel nur grau war.

Der Morgen begann, wie der Abend geendet hatte: GRAU!
Unsere Fahrt ging auf einer sehr kurvenreichen Straße weiter ostwärts an der Küste entlang, die linker Hand von den schroffen Felsen der Otway Range und rechts von Meer eingeengt wird. Mit jedem gefahrenen Kilometern bekamen sowohl der Himmel, als auch das Meer die Farbe zurück, die wir so sehr mögen: BLAU.
Wir näherten uns Torquay und damit auch dem Ende der Great Ocean Road. Der spektakuläre Teil dieser Panorama Straße liegt aber eindeutig im Westen zwischen Port Fairy und Apollo Bay.
Wir haben in Point Lonsdale, am Eingang zum Port Philip, einen schönen Campground unmittelbar am Strand gefunden und Inge konnte noch einmal die warmen Wellen des Südlichen Ozeans genießen.

Anschließend musste der Spaziergang zum Leuchturm an den Port Philip Heads natürlich noch sein.

Zum Wochenabschluss besuchten wir Melbourne, die 5 Millionen Metropole ist die Hauptstadt des Bundesstaates Victoria. Die Anfahrt verlief eigentlich problemlos. Mit jedem Kilometer den wir uns dem Zentrum näherten, schwollen die Blechlawine und die Anzahl der Fahrspuren an.
Ca. 8 km vor dem Ziel und bereits mitten in Melbourne hatte unser Navi einfach keine Lust mehr. Wir waren plötzlich blind. Auf diese Situation waren wir natürlich nicht vorbereitet.
Während ich einfach der Straße weiter folgte, aktivierte Inge Google-Maps auf dem Handy und wir konnten zumindest mit einem Auge wieder sehen.
Wir erreichten sicher den Caravan Park oberhalb der Kernstadt und machten uns nach einer kurzen Pause auf zu einem ersten Besuch in der City.
Der ÖPNV in Melbourne ist hervorragend organisiert und auch preiswert. Für eine etwa 13 km lange Fahrt mit der Tram zahlt man umgerechnet 3,30 €, aber egal wieviele Fahrten man an einem Tag macht, niemals mehr als 4,60 € täglich.
Wir durchstreifen die Stadt kreuz und quer und verschafften uns einen ersten Überblick,


bevor es wieder zurück zum Campground ging.
Am Sonntag nahmen wir uns dann deutlich mehr Zeit. Nach dem Frühstück ging es auf dem gleichen Weg wieder in die Innenstadt. Erster Halt war die St Paul’s Cathedral. Sie ist Sitz des Anglikanischen Bischofs und Metropolitankirche der Kirchenprovinz Victoria.


Von dort wanderten wir Richtung Flinders Street und fuhren mit der Tram Nr 35 (sie ist kostenlos) zu den Queen Victoria Markets.

Auf dem rund sieben Hektar großen Gelände wird alles angeboten, was man sich denken kann. Kleider, Felle, Bücher, Haushaltsgeräte, usw.

Für uns wurde der Markt aber erst richtig interessant, wo die Leckereien angeboten wurden.


Anschließend ging es noch einmal quer durch die Stadt und über den Yarra River hinweg zum Skydeck.

Auf einem Bürohochhaus befindet sich in 279 m Höhe eine Aussichtsplattform, von der aus man die gesamt Stadt und das Umland überschauen kann.






Inzwischen hatten wir bei 33 °C im Schatten rund 10 km auf Asphalt zurückgelegt und waren geschafft. Auf dem schnellsten Weg ging es zurück zum Campground.
